Pressetext (zum honorarfreien Abdruck), März 2003
"Judith Schönenberger- Marcelle Ernst - zwei Nachwuchskünstlerinnen im Kunstgarten.
Doppelausstellung im Kunstgarten Aarwangen
Zu den Zielen der Kunstgarten Galerie gehört unter anderem das Fördern von JungkünstlerInnen. Ihnen soll zu Beginn ihrer Karriere eine Plattform geboten werden, mit ihren Werken an die Öffentlichkeit zu treten.
Formensprache und Technik der beiden jungen Frauen sind sehr verschieden, gemeinsam ist beiden, dass sie Studentinnen an der Hochschule für Gestaltung, Kunst und Konservierung in Bern, Sudienbereich Bildnerische Gestaltung, sind.
Die 1975 geborene Marcelle Ernst arbeitet mit anderen technischen Mitteln. Ihr Werkzeug sind Gouachefarben und Pinsel, die Werkflächen Holz, Karton und Leinwand. Ihre anfangs verwendeten Phantasiezeichen, “Missgeschicke” genannt, haben sich stark verändert. Entstanden sind abstrakte Wesen, organische Körper, die auf der Bildfläche unter sich und dem Raum, in dem sie zu schweben scheinen, in Beziehung stehen. Durch die Interaktion untereinander entsteht Dynamik. So kauert zum Beispiel in der unteren linken Hälfte einer Leinwand ein verletzliches Wesen, das von unzähligen kleineren und offensichtlich angriffigen Objekten attackiert wird. Die Aggression wird durch expressive rote Pinselstriche, die aus jeder Richtung auf das “Opfer” zielen, verstärkt.
Auf anderen Bildern erscheinen die Phantasiewesen in Gruppierungen, eingekapselt, jede Gruppe isoliert und unter sich in keiner oder nur geringer Beziehung stehend.
Sie arbeite intuitiv, erklärt die Künstlerin; sie mag aber nicht erklären, was ihr beim Malen ihrer Bilder durch den Kopf geht und überlässt es dem Betrachter, ob sich beim Anschauen der Phantasiewelten von Marcelle Ernst eine Verbindung zu den zwischenmenschlichen Beziehungen herstellen lässt.
Die Ausstellung dauert vom 16. März bis zum 6. April 2003. Öffnungszeiten: Do, Fr 15 - 18.30 / Sa 14 - 17 / So 11 - 14 Uhr. Die Vernissage findet am Sonntag, den 16. März um 14.00 Uhr statt.
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